Auf zum weißen Gold!

Concrete-Mitgliederausflug zu Lasa Marmo

Auch dieses Jahr hat Concrete wieder einen Ausflug für seine Mitglieder organisiert: Während in den vergangenen Jahren das Messner Mountain Museum auf dem Kronplatz oder der Brenner-Basis-Tunnel auf dem Programm standen, ging es 2019 in eine ganz andere Richtung, ins Vinschgau nämlich und zu Lasa Marmo. Ich durfte die Beton-Vereinigung dabei begleiten.

Ein Gang durch’s Marmorlager

Am 12. September trafen wir uns am frühen Nachmittag vor Ort, um gemeinsam den Marmorbruch zu besichtigen – aber nicht, ohne vorher noch einen Blick auf das beachtliche Lager der Lasa Marmo GmbH zu werfen: Sabine Pattscheider, Produktmanagerin und somit verantwortlich für die rund 2.000 Marmorblöcke, die nach Farben sortiert und nummeriert im Lager auf ihre Berufung warten, gab uns gemeinsam mit Geschäftsführer Kurt Ratschiller eine kurze Einführung in ihre Welt. Sie erzählten uns, dass die Marmorader, die am Ortler startet und sich bis nach Sterzing zieht, geschätzte 60 Millionen Kubikmeter umfasst. Zum Vergleich: Das ist 180 Mal das Bauvolumen des Burj Khalifa. Bisher wurden davon erst knapp eine halbe Million Kubikmeter abgebaut – ausgeschöpft ist der Laaser Marmor also gewiss nicht so schnell! Insgesamt ist das übrigens eines der größten Marmorvorkommen weltweit. Und dementsprechend begehrt: So bedeckt Laaser Marmor den Boden der U-Bahnstation am Ground Zero in New York, kommt in Michael-Kors-Boutiquen weltweit zum Einsatz und auch in einer Moschee in Abu Dhabi – um nur einige Beispiele zu nennen.

Begrüßung vom Präsidenten

Concrete-Präsident Werner Kusstatscher übernahm anschließend das Wort und begrüßte die anwesenden Mitglieder, unter anderem mit einem Rückblick auf die mittlerweile dreijährige Existenz der Beton-Vereinigung.

Mit dem Bus ging’s schließlich hinauf auf 1.500 m und zum Eingang des Weißwasserbruches – Südtirols mächtigster Marmorsteinbruch und der Ort, an dem der Laaser Marmor aus dem Berg, genauer gesagt aus dem Jennmassiv, geholt wird. Bruchleiter Hans führte die rund 21 Concrete-Mitglieder dann in den 30 m hoch ausgehöhlten Bauch des Berges und durch die beeindruckenden Stollen, in denen insgesamt acht Mitarbeiter arbeiten. Den Namen hat der Weißwasserbruch übrigens vom „Weißwasser“, einem kleinen Wasserfall, dessen Wasser durch die Mineralien im Marmor angereichert wird und durch die Stollen fließt bzw. teilweise aufgefangen und zum Schneiden des Marmors genutzt wird.

Der Marmorabbau im Detail

Im Bruch wird heutzutage mit hochmodernen Diamantsägen gearbeitet: Sie schneiden ein ca. 2,5 m tiefes Quadrat in den Berg, das dann auch von der Hinterseite geschnitten und anschließend gekippt und abtransportiert wird. Der Anteil des komplett weißen Marmors beträgt dabei meist „nur“ 40–50 cm Durchmesser, der Rest ist mit feinen Adern versehen. Übrigens: Um den Verlauf der Marmorader vorauszusehen, wird ein Loch gebohrt und mit einer 3D-Kamera in den Berg hinein geschaut. Nach oben hin befinden sich in diesem Bruch noch weitere, geschätzte 50 m Marmor – auch diese werden blockweise abgebaut, bzw. her-abgebaut.

Wie der Marmor dann ins Tal gelangt? Nun … mit einer Seilbahn, die in der Lage ist, 20 Tonnen Marmor 1.300 m hinabzubefördern – und das 7–8 mal pro Woche. Vier Personen müssen dabei im Einsatz sein, eine davon fährt mit der Bahn und dem Marmor sogar mit!

Beton-Präsentation

Nach einer echt spannenden Stunde im Bruch – vielen Dank, Hans! – ging’s wieder zurück ins Tal und zum Firmensitz von Lasa Marmo. Dort präsentierte Arch. Manuel Gschnell das Projekt zum neuen Firmensitz von Progress in Brixen. Wie es sich für den Produzenten von Betonfertigteilen gehört, wird auch der Firmensitz daraus bestehen – verfeinert mit Laaser Marmor. Ein echter Hingucker also!

Begeistert zeigten sich die anwesenden Concrete-Mitglieder auch von der weißen Marmorvilla, die das Architektenpaar Christian Monsorno und Katja Trauner für eine Familie in Laas geplant haben. Dazu wurden die Reste des Laaser Marmorabbaus so lange mit Beton gemischt, bis ein strahlender Weißbeton entstand, aus dem anschließend das einzigartige Einfamilienhaus gegossen wurde. Seit zwei Jahren steht dieses nun schon im Marmordorf und sieht trotz Wind und Wetter immer noch gleich aus: weiß wie Schnee – und beim richtigen Sonneneinfall funkelt es auch genau so.

Für Concrete: Lara Sinner, clicktext

 

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