Concrete Spezial: In Form gebracht

Der Mitgliedsbetrieb „Betonform“

16 Männer arbeiten in einer großen, geschäftigen Produktionshalle in Gais. Sie mischen Zement, Wasser und Steine, gießen den Beton in Schalungen und konstruieren auf diese Weise Betonfertigteile.
Die Firma Betonform gibt es mittlerweile seit über 40 Jahren. Genau so lange garantieren Geschäftsleiter Christian Gartner und seine Mitarbeiter Qualität in Design, Technik und Produkt – und das auf den verschiedensten Sektoren: Hochbau, Tiefbau, Außengestaltung und seit 8 Jahren eben auch: Möbelbau – und heben sich dadurch von anderen Betrieben in Südtirol deutlich ab.

Möbel für die Ewigkeit

Gerade wird an einer Sitzbank für eine Universität in Vorarlberg gearbeitet. Sie wurde schon gegossen und wartet nun auf die letzten Feinschliffe. „Das meiste, was wir an Betonmöbeln anfertigen, sind Außenmöbel, also verschiedene Sitzgelegenheiten und dergleichen”, erzählt mir Jürgen Paulmichl, der u.a. für die Planung und die technische Beratung zuständig ist. Die Stadtgestaltung nimmt bei Betonform also einen großen Bereich ein. „Aber auch bei Hotelbauten und -umbauten sind unsere Möbel sehr gefragt. Wir haben zum Beispiel schon sehr viele Waschbecken, Empfangstresen für Wellnessbereiche oder Sitzgruppen für den Außenbereich geliefert.“ In Privathaushalten ist die Nachfrage für Küchenplatten oder Küchenblöcke sehr groß. „Diese werden meist schon in der Rohbauphase mit eingebaut, erklärt er mir, „immerhin wiegt so eine Küchen-U-Form schon mal 2-3 Tonnen.“

Jürgen weiß, dass Betonmöbel nie die Möbelbranche dominieren werden. „Beton ist sehr speziell. Man kann ein Möbelstück aus diesem Material nicht so schnell an einen anderen Platz stellen.“ Zudem hat Beton auch seine Eigenheiten, lasse ich mir erklären. Die Oberfläche kann sich immer verändern – es sei denn, es wird mit Hydrophobierungen und Versiegelungen gearbeitet – so wie für den Innenbereich. „Betonmöbel sind Geschmackssache, aber auf jeden Fall individuell und sehr gefragt. Im Moment bestimmen Maßanfertigungen unsere Hauptarbeit. Dafür fertigen wir eigene Schalungen an – das ist immer eine besonders große Herausforderung.” Dafür gibt es eine eigens eingerichtete kleine Tischlerei, Jürgen persönlich bildet die Leute zum Schalungsbau aus – immerhin hat er selbst jahrelang in der Produktion gearbeitet. „Der Holzschalungsbau ist eine saubere, millimetergenaue Arbeit.” Auch Styropor-, Eisen- und Gummischalungen verwendet die Firma schon seit Jahren. Mit seinen „Special Elements” geht Betonform mit der Zeit und den Ideen moderner Designer und Architekten. Der Hang zum Individuellen ist nicht nur in der Baubranche spürbar – auch Kunden werden immer mutiger, was das persönliche Wohnambiente betrifft und möchten etwas, das nicht alle haben – und was zudem noch gut und stylish aussieht.

Es begann mit einer Weihnachtskerze

Am Ende drängt sich dann doch die Frage auf: Wie kommt man überhaupt auf die Idee, Möbel aus Beton anzufertigen? Wir stehen im Eingangsbereich von Betonform und Jürgen schwelgt in Erinnerungen: „Der Gedanke mir gekommen , als wir mit etwas Restbeton herumexperimentiert haben, um einen Kerzenhalter für Weihnachten zu basteln. Lustigerweise ist also durch diesen Kerzenständer die ganze Idee zu den Betonmöbeln entstanden.“

Unzählige Betonmischungen und unterschiedliche Bearbeitungsmethoden schaffen eine enorme optische Materialvielfalt, sodass wirklich für jeden Geschmack etwas mit dabei ist. Das begreift man als Laie oft nicht, wenn von Beton gesprochen wird. Mich beeindrucken jedenfalls Betonforms Schreibtische und die Eingangstheke und ich kann mir gut vorstellen, dass solche extravaganten Möbelstücke Zukunft haben – gerade weil sie so individuell gestaltbar sind.

Design-Beton auf Maß

Südtirolweit schickt Betonform seine Produkte hinaus, und auch außerhalb des Landes zieren Möbel und andere Fertigteile des Betriebes Räume und Straßen; in Hamburg zum Beispiel gibt es eine Bar aus Beton – gestaltet und angefertigt von der Firma aus dem Pustertal. „Uns werden laufend Pläne oder Handskizzen für bestimmte Projekte zugeschickt, deren Machbarkeit wir dann studieren. Dann suchen wir nach individuellen Lösungen. Auch Vorschläge unsererseits sind immer mehr gefragt, gerade von Architekten.“ Egal, ob es also um Bartresen, Garten-Beistelltische, Schreibtische, Regale, Blumentöpfe aus dem 3D-Drucker oder Stadtmöbel in verschiedensten Formen geht: Mit dem Realisieren und Lösen von komplexen Ideen und Projekten konnte sich Betonform im Betonmöbelbau mittlerweile einen Namen machen. Und irgendwie gleicht kaum ein Projekt dem anderen. Auf Maß bedeutet halt immer „extra gemacht für …“ – und darin ist Betonform Experte!

für Concrete: Sarah Meraner, clicktext

 

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